GDT-Linkmodus - vollständige Spezifikation

Stand: PeriData Version 3.7.1.0 (Jan.2023)

Änderungshistorie

Änderung ab V3.7.1.0 (Jan.2023): (GDT-Export) Der Inhalt des Feldes 8410 (Test-Identifikation) wurde von "BEMERK" in "PERIDATA" geändert.

Änderungen ab V3.7.0.8 (Nov.2022): (Kommandozeile) Die Parameter /ANSI:C und /ANSI:F wurden inaktiviert. Die Funktion über den Optionenschalter "UmlauteWandeln" gesteuert. Gross/Klein-Schreibung wird ignoriert.
(GDT-Import) Wenn das Feld 9206 (Zeichensatz) vorhanden ist, wird es ausgewertet und hat Vorrang vor dem Optionenschalter "UmlauteWandeln"
(GDT-Export) Das Feld 9206 (Zeichensatz) wird geschrieben.

Änderung ab V3.6.6.2 (Apr.2022): (GDT-Export) Datum und Uhrzeit werden ZUSÄTZLICH mit den Feldern 6200 und 6201 gemeldet. Das Zeitfeld hat 6 Zeichen.

Dieses Dokument enthält alle Einzelheiten des GDT-Linkmodus. Eine schnelle Übersicht ist hier: >Schnellanleitung zum GDT-Linkmodus >>

1. Referenz

Die von PeriData verwendeten Datenfelder und Spezifikationen sind identisch mit der GDT-Version 2.10

Referenz: Anbindung von medizinischen Meßgeräten (GDT Gerätedaten-Träger) -- Schnittstellenbeschreibung zum systemunabhängigen Datentransfer zwischen Arzt-Informations-Systemen und med. Meßgeräten (01.12.2016)-- herausgegeben vom QMS Qualitätsring Medizinische Software e.V.

2. Allgemeines

Wenn PeriData den Kommandozeilen-Parameter /MODE:GDT erhält, dann arbeitet das Programm im LINKMODUS als Server für einen Client (Praxis-Software-Programm). Im Linkmodus ist 1 Patient fest definiert und es wird eine separate Datenbank nur für diesen Patienten verwendet. Alle neu importierten Daten landen in dieser Datenbank. Einzelheiten zum Verhalten im Linkmodus >>

Datenfluss: PeriData erhält Patienten-Informationen vom Client. PeriData liefert Untersuchungs-Informationen an den Client. Im GDT-Linkmodus erfolgt der Austausch der Informations-Daten über die Kommandozeile und über Dateien im GDT-Format. Die Spezifikation der Kommandozeile ist PeriData-spezifisch. Das Format der GDT-Dateien folgt der GDT-Version 2.10. BEACHTE: Die Untersuchungsdaten sind einem PeriData-Datenbank-File und werden nicht ausgetauscht.

Codepage der GDT-Dateien: Wenn das Codepage-Feld vorhanden ist, wird es beim Lesen verwendet. Andernfalls entscheidet der Schalter "Umlaute wandeln" in den PeriData-Optionen. OFF (Standard) ist CP-1252. ON bedeutet CP-850. Beim Schreiben gilt immer der Optionsschalter.

3. Kommandozeile

Die Parameter sind obligatorisch. Zwischen Parameternamen und Wert muss immer ein Doppelpunkt, aber darf nie ein Leerzeichen sein. Wenn der Wert Leerzeichen enthält, muss er in "Parenthese" gesetzt werden. Die Reihenfolge der Parameter auf der Kommandozeile spielt keine Rolle. Gross/Klein spielt keine Rolle.


Kommandozeilen-Parameter Bedeutung
/MODE: GDT diese Definition gilt (es gibt noch andere Modi)
/CLIENT: < Clientname > Clientname = Name des Praxisprogrammes (z.B. ABCSOFT)
/GDT: < Pfadname > Pfadname = Pfad für die GDT-Files (Import und Export)
/DATA: < Pfadname > Pfadname = Pfad der PeriData-Datenbank-Files (.phf und .phd)
/ANSI:F Diese Option wurde ab der Version 3.7.0.8 beendet
/ANSI:C Diese Option wurde ab der Version 3.7.0.8 beendet

Parameter /MODE

GDT = PeriData startet im GDT-LINKMODUS. PeriData liest als nächstes die GDT-Datei des Clients (s.u.).

Parameter /CLIENT

Der Name des Clients, also die Praxissoftware oder Klinikssoftware. Dieser Parameter hat 2 Bedeutungen:

1. Der Name erscheint im PeriData-Programmfenster in eckigen Klammern,

2. Die ersten 4 Buchstaben des Client-Namens bestimmen den Namen der GDT-Dateien (siehe unten).

Parameter /GDT

String mit dem Verzeichnis-Pfad der GDT-Dateien. Der Pfad wird zum Lesen und Schreiben (Import und Export) verwendet. Das Directory soll immer LOKAL liegen. Bei einem Directory auf einem Server könnten bei gleichzeitigem Aufruf von PeriData an mehreren Arbeitsplätzen die Patienten-Stammdaten falsch zugeordnet werden.
Zusätzlich wird empfohlen, für jedes Programm ein eigenes Verzeichnis zu verwenden, da nicht alle Geräte-Programme den Filenamen vollständig überprüfen.

Vorschlag: C:\ GDT \ PERIDATA

Der Filenamen-Filter folgt der GDT-Spezifikation (siehe Referenz): PeriData liest aus dem GDT-Pfad alle Files mit dem Namen PERI.* mit den Patienten-Stammdaten, und löscht sie nach dem Lesen. PeriData schreibt eine oder mehrere Untersuchungsinfo-Files PERI.* in das gleiche Verzeichnis. BEACHTE: Die File-Extension ist beliebig, meistens .gdt oder .001 .002...

Tipp: Wenn der Client eine feste Fileextension für das GDT-Patientendaten-File verwendet (z.B. PERIABCS.GDT), werden Fehlzuordnungen auch bei gleichem GDT-Pfad vermieden, da der zweite Arbeitsplatz mit dem PeriData-Call solange warten muss, bis PeriData die erste GDT-Datei gelesen und gelöscht hat.

Parameter /DATA

String mit dem Pfad für die PeriData-Datenbank-Files (PeriData-Format: *.phf und *.phd). UNC-Pfade sind erlaubt. Der Name des Files wird aus der Patienten-ID erzeugt.

Beispiel: \\Server01 \ DATEN \ PeridataFiles

PeriData legt seine Daten in diesem Verzeichnis ab.

Achtung: Der Client definiert das Verzeichnis! Er kann also auch das Verzeichnis - z.B. bei Servertausch - verschieben und umbenennen.

Verhalten beim Mehrfach-Start von PeriData

Peridata kann vom Client mehrfach gestartet werden. Von PeriData existiert jedoch nur immer eine Instanz im Speicher. Wenn im Praxis-Programm der Patient gewechselt wurde, und es die laufende PeriData-App erneut aufruft, dann liest PeriData die neuen Patientendaten aus der GDT-Datei, schliesst alle offenen Datenbanken und öffnet die Datenbank des neuen Patienten.

4. GDT-Datei vom Client (Praxissoftware) an PeriData

Lesen und Löschen: Bei Aufruf mit /MODE:GDT liest PeriData im GDT-Verzeichnis das erste File, das dem Filenamen-Filter (s.o.) entspricht. Wenn beim Auswerten ein Fehler entdeckt wird, kommt eine Meldung und das File wird in Error- umbenannt. Wenn alles OK war, wird das File gelöscht. PeriData liest immer nur beim Aufruf.

Inhalt: Die erste Zeile enthält die GDT-Satzart. Die Reihenfolge der weiteren Zeile spielt keine Rolle. Dateilänge und Zeilenlänge werden nicht überprüft. PeriData akzeptiert die Satzarten 6301 oder 6302 oder 6311. PeriData reagiert auf alle Satzarten gleichartig: Das Datenbankfenster öffnet sich, falls Daten vorhanden sind, werden alle Untersuchungsdaten des Patienten im Serie-Fenster gezeigt.


GDT-Zeile (Länge+Feldkennung+Wert) Feldinhalt (Wert)
xxx 8000 <Wert> Satzart (nur 6301 oder 6302 oder 6311)
xxx 9218 <Wert>  *ignoriert* GDT-Version
xxx 9206 <Wert>  OPTIONAL Zeichensatz (2=DOS-437/850 3=ANSI-1252)
xxx 8315 PERIDATA  *ignoriert* Empfänger-ID
xxx 8316 <Wert>  *ignoriert* Sender-ID
xxx 3000 <Wert> Patienten-ID beim Client

(Format: 1-8 Stellen, alphanumerisch erlaubt, aber nicht empfohlen)

xxx 3101 <Wert> Nachname des Patienten
xxx 3102 <Wert> Vorname des Patienten
xxx 3103 <Wert> Geburtsdatum des Patienten

(Format: DDMMJJJJ)

xxx 8100 <Wert>  *ignoriert* Dateilänge (total)
alle weiteren Felder werden ignoriert  

Feld 9206 (Zeichensatz): Wenn es gesetzt ist, hat es Vorrang vor dem Optionenschalter "UmlauteWandeln". Wenn es fehlt, gilt der Optionenschalter.

Die Ignorierung der Felder 8315, 8316 und 9218 trägt der Realität der GDT-Schnittstellen Rechnung.

Feld 3000 (Patienten-ID): Wird verwendet für den Namen des Datenbank-Files von PeriData. Die Namen sind immer im 8.3-Format mit der Extension PHF. Beispiel: Patient 582 >> Filename 00000582.phf
Das temporäre Sortierfile hat den gleichen Namen mit Extension PHD (00000582.phd).

Bei Praxiszusammenschlüssen kann es zu doppelten Patientennummern kommen. Der Client muss an PeriData aber immer eine eindeutige ID senden. Üblich ist die Zusammensetzung nach folgendem Schema:

Ziffer 1-2: Nr. der Praxis

Ziffer 3-8: Nr. des Patienten, mit führenden Nullen ergänzt

Da wenige Praxen ID über 1 Million verwenden, haben die vorbestehenden Datenbank-Files üblicherweise 00 als erste Zeichen im Namen und können auf die neue Praxisnummer umbenannt werden. Der Client bestimmt das Schema und darf es nicht ändern, da sonst die Zuordnung verloren geht.

5. GDT-Datei von PeriData an den Client (Praxissoftware)

Schreiben und Löschen: PeriData schreibt ein GDT-File, wenn eine neue Untersuchung in die Patienten-Datenbank importiert wurde. Der Import kann durch Empfang vom Perimeter erfolgen, aber auch durch Kopie von Daten aus einer anderen PeriData-Datenbank. Pfad ist der übergebene GDT-Pfad, der Filename ist durch GDT-Spezifikation festgelegt (s.o.). Die Dateien werden vom Client gelöscht. PeriData löscht diese Dateien nicht.

Inhalt der Datei: Die erste Zeile bestimmt die Satzart. Der Eintrag ist 6310: PeriData sendet die Kenndaten der Untersuchung. Die vollständigen Daten bleiben in der PeriData-Datenbank.


"=JA 2=DOS-850)
GDT-Zeile (Länge+Feldkennung+Wert) Feldinhalt (Wert)
xxx 8000 6310 Satzart (6310 = Daten einer Untersuchung übermitteln)
xxx 9218 2.10 GDT-Version
xxx 9206 <Wert> Zeichensatz (Standard: 3=ANSI1252, wenn Option "UmlauteWandeln" 2=DOS850)
xxx 8315 <Wert> Empfänger (<Clientname>, wie beim Aufruf als Kommandozeilenparameter übergeben, 1-8 Zeichen, z.B. ABCSOFT)
xxx 8316 PERIDATA Sender
xxx 3000 <Wert> Patientennummer beim Client. Identisch mit der Nummer in der GDT-Datei beim Aufruf (Format: 1-8 Stellen)
xxx 3101 <Wert>  *optional* Nachname des Patienten
xxx 3102 <Wert>  *optional* Vorname des Patienten
xxx 3103 <Wert>  *optional* Geburtsdatum des Patienten

(Format: DDMMJJJJ)

xxx 8402 OPTO05 Untersuchungstyp (OPTO05 bedeutet Gesichtsfeldmessung)

xxx 8410 PERIDATA Testdaten-Identifikation
xxx 6200 <Wert> Untersuchungungsdatum (Format: DDMMJJJJ)
xxx 8432 <Wert> Untersuchungungsdatum (Alternativfeld) (Format: DDMMJJJJ)
xxx 6201 <Wert> Untersuchungungszeit (Format: HHMMSS)
xxx 8439 <Wert> Untersuchungungszeit (Alternativfeld) (Format: HHMMSS)
xxx 6227 <Wert> Kommentar (Untersuchungsinfo 1-3 Zeilen)

Beispiel: RECHTS: HFA2 30-2 SCHWELLENTEST <CR><LF>
RELIABILITY: FIXLOSS 6% /FPOS 10% /FNEG 30% <CR><LF>
INDICES: MD -7.5 DB / FD: -56% / PSD: 7.2 DB

xxx 8100 <Wert> Dateilänge (total)

6. Auswertung der GDT-Datei (Untersuchungsdaten) durch den Client (Praxissoftware)

Die GDT-Datei, die PeriData schreibt, enthält die Kenndaten (Untersuchungs-Info, Datum, Uhrzeit) einer Untersuchung. Sinn ist die Eintragung dieser Kenndaten in eine Zeile der Patientenakte. Die Auswertung der übermittelten Daten und die Gestaltung der Zeile ist Sache des Client.

Vorschlag für eine Patientenakte nach Auswertung von 2 GDT-Files mit Untersuchungen des rechten und linkes Auges. In PeriData wurde die Option "zusätzliche Infozeilen" gesetzt (sonst nur 1 Zeile):

8402 "OPTO05" wird für die Festlegung des Zeilentyps verwendet (Typ Gesichtsfeldmessung, also "Peri" oder "P" oder "G")

6227 (Kommentar) wird Zeilen-Inhalt

8432 (Datum) wird für das Datum der Zeile / die Einordnung in der Patientenakte verwendet

8439 (Zeit) wird am Zeilenanfang in Klammern angezeigt

8410 "PERIDATA" ist der Testdaten-Typ und kann ignoriert werden, wenn er aus dem Zeilentyp ersichtlich ist


27.11.2022 Peri (11:42) RECHTS: HFA2 30-2 SCHWELLENTEST
  Peri RELIABILITY: FIXLOSS 6% / FPOS 10% / FNEG 30%
  Peri INDICES: MD: -7.5 DB / FD: -56% / PSD: 7.2 DB
27.11.2022 Peri (12:05) LINKS: HFA2 30-2 SCHWELLENTEST
  Peri RELIABILITY: FIXLOSS 0% / FPOS 5% / FNEG 10%
  Peri INDICES: MD: -2.3 DB / FD: -21% / PSD: 4.6 DB

7. Kommandozeilen-Argument /COMMAND (unabhängig vom Linkmodus)

Wenn das PeriData-Programm läuft, können über einen erneuten CALL von PeriData mit /COMMAND verschiedene Steuerbefehle an die App geschickt werden. Die Instanz bleibt dabei erhalten (außer bei CLOSE_APP).

Der Parameter /COMMAND hat Vorrang vor anderen Parameter. Diese werden alle ignoriert.

Wenn PeriData nicht läuft, ist der Aufruf wirkungslos. PeriData wird nicht gestartet.


Kommandozeilen-Parameter Erläuterung
/COMMAND:CLOSE_APP Beendet das Programm
/COMMAND:POPUP_APP Stellt das Programmfenster in den Vordergrund (funktioniert nicht mit allen Windows-Versionen)
/COMMAND:CLOSE_WND Schliesst alle Daten-Fenster, das Programmfenster bleibt offen
/COMMAND:CLOSE_PAT Schliesst alle Daten-Fenster und beendet den Linkmodus, das Programmfenster bleibt offen